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GEMEINDE LANGENNEUFNACH

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Obstarten auf unserem Streuobstweg

 Auf dem Langenneufnacher Streuobstweg sind vorwiegend Kernobst, zu dem Äpfel und Birnen gehören, sowie Steinobst, hierzu gehören unter anderem Kirschen, zu finden. Außerdem werden einige Abschnitte des Weges von wilden Himbeer- und Brombeersträuchern gesäumt.

 

Mit der Bestimmung der Obstarten und Obstsorten und deren systematischer Einteilung beschäftigt sich die Pomologie, die Obstbaukunde; ein Pomologe ist ein Obstbauwissenschaftler. Obst wird in verschiedene Obstarten eingeteilt, wobei die botanische Zuordnung nicht immer mit der im Handel oder auch im alltäglichen Sprachgebrauch verwendeten Zuordnung übereinstimmen muss. Innerhalb der Obstarten wird nochmals in Sorten unterschieden, also Varietäten innerhalb der Art.

 

Viele der Obstsorten unseres Streuobstweges sind sehr alte Sorten und typische Vertreter für den Streuobstanbau, da sie sich durch bestimmte Wuchseigenschaften oder geschmackliche Besonderheiten kaum für den heutigen Erwerbsanbau und die damit verbundenen Massenproduktion lohnen. Doch gerade deshalb eignen sie sich besonders für private Gärten oder eben den Streuobstanbau und leisten somit einen Beitrag zur Erhaltung der Sorten- und damit auch Geschmacksvielfalt.

 

Kernobst

Kernobst

Die bekanntesten, weil am meisten genutzten Kernobstarten sind wohl Äpfel und Birnen. Aber auch Quitten und Wildfrüchte wie Mispeln oder die Früchte der Eberesche (Vogelbeeren) gehören zum Kernobst.

 

Kennzeichnend für Kernobst ist das in Kammern geteilte Kerngehäuse, welches, botanisch betrachtet, aus den eigentlichen Früchten, sogenannten Balgfrüchten besteht und die Samen enthält. Das Fruchtfleisch, gebildet aus dem Blütenboden, umschließt die Frucht und bildet eine Scheinfrucht. Die Erntezeit ist sortenabhängig und kann vom Sommer bis zum Spätherbst reichen. Kernobst ist je nach Art und Sorte über einen gewissen Zeitraum lagerfähig.

 

Steinobst

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Zum Steinobst gehören neben Kirschen, Zwetschgen und Pflaumen beispielsweise auch Mirabellen, Aprikosen und Pfirsiche. Der Samen des Steinobstes befinden sich innerhalb des verholzten Kernes („Stein“), der vom Fruchtfleisch umgeben ist. Die Erntezeit des Steinobstes erstreckt sich, je nach Art und Sorte, vom Frühsommer bis in den Herbst hinein. Im Gegensatz zum Kernobst ist Steinobst nur kurz lagerfähig und sollte entweder frisch verzehrt oder verarbeitet werden.

 

Beerenobst

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Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren
Beerenobst enthält meist viele Samen. Es ist weich und fruchtig im Geschmack. Es ist sehr empfindlich und nur kurz lagerfähig. Es ist zum direkten Verzehr geeignet. Je nach Art kann es zwischen April und September geerntet werden.

 

Auf unserem Streuobstweg finden Sie verschieden Sorten von Äpfeln (Malus domestica), Birnen (Pyrus communis) und Kirschen (Prunus), die wir Ihnen im Folgenden etwas näher vorstellen wollen. Erntezeitpunkte und  Lagerfähigkeit sind natürlich immer abhängig von Witterung und Lagerungsbedingungen, deshalb dienen die hierzu gemachten Angaben lediglich zur Orientierung. Außerdem sollte beachtet werden, dass viele Sorten unter verschiedenen Namen bekannt sind.

 

 

Apfelsorten auf unserem Streuobstweg

‚Alkmene‘

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Eine 1930 aus den Sorten ‚Cox Orange‘ und ‚Geheimrat Dr. Oldenburg‘ gezüchtete robuste Sorte, die süß-aromatisch schmeckt und ab September genussreif ist.

 

‚Berlepsch‘

eine alte deutsche Züchtung von 1880, gekreuzt aus den Sorten ‚Ananasrenette‘ und ‚Ribston Pepping‘. ‚Berlepsch‘ ist ein säuerlich-aromatischer, knackiger und gut lagerfähiger Apfel mit einem besonders hohen Gehalt an Vitamin C.

‚Cox Orange‘

eine aus England stammende Sämlingssorte aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die Ausgangspunkt vieler weiterer Züchtungen wurde. ‚Cox Orange‘ ist ein fester, saftiger Apfel mit einem bemerkenswerten Aroma.

‚Glockenapfel‘

eine alte, weit verbreitete Sorte mit glockenförmigen Früchten. Diese säuerlich-frische Sorte ist ab Oktober zu ernten, kann sehr gut mehrere Monate gelagert werden und erlangt ihre Genussreife ab Dezember.

‚Grahams Jubiläumsapfel‘

eine aus England stammende Sorte, die seit Ende des 19. Jahrhunderts im Handel ist. Dieser Apfel ist saftig und erfrischend, kann im September geerntet werden und ist von Oktober bis Januar zum Verzehr und besonders zur Weiterverarbeitung geeignet.

‚Gewürz Luikenapfel‘

eine aus dem Württembergischen stammende Sorte, die sich durch säuerlich-süßes, kräftiges Aroma auszeichnet, sehr saftig und deshalb gut für die Mostherstellung geeignet ist. Erntezeitpunkt ist ab Ende Oktober, dieser Apfel ist von November bis März genussreif.

‚Goldparmäne‘

eine der ältesten, bereits seit Jahrhunderten bekannte Apfelsorten, mit süß-säuerlichem Geschmack. Ab September kann geerntet werden, nach Lagerung ist diese Sorte von Oktober bis Januar zum Verzehr geeignet.

‚James Grieve‘

diese sehr saftige, würzig-aromatische Sorte stammt aus Schottland und ist ein Abkömmling von ‚Cox Orange‘. Ab August kann dieser Apfel bereits geerntet und als Küchenapfel verwendet werden, genussreif ist er von September bis Oktober, diese Sorte hat eine nur kurze Lagerfähigkeit.

‚Jakob Lebel‘

diese Sorte stammt aus Frankreich und ist seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bekannt. Ein robuster, saftig, süß-saurer Apfel, der ab Mitte September geerntet werden kann und ab Mitte Okober Genussreife erlangt, bei passenden Bedingungen ist eine Lagerung bis Dezember möglich.

‚Josef Musch‘

eine robuste Sorte, die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bekannt ist, mit süß-saurem Geschmack. Diese Sorte kann ab September geerntet werden und ist von November bis Januar zu genießen.

‚Kaiser Wilhelm‘

eine Sorte aus der, wie die Namensgebung schon vermuten lässt, zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. ‚Kaiser Wilhelm‘ hat ein fruchtiges, süß-säuerliches Aroma, kann ab Ende September geerntet werden und erreicht seine Genussreife vom Oktober bis zum April.

‚Kesseltaler Streifling‘

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Geschmack: fruchtig, mehlig. Der Apfel ist ab September pflückreif. Haltbar ist er bis November

 

‚Korbiniansapfel‘

eine robuste Sorte mit saftigen und aromatischen Früchten. Der Apfel ist ab Ende Oktober erntereif und von Dezember bis Mai genussreif.

‚Melrose‘

ein süßer, saftiger und aromatischer Apfel, der aus einer Kreuzung von ‚Jonathan‘ und ‚Red Delicious‘ in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts in den USA hervorgegangen ist. ‚Melrose‘ kann ab Mitte Oktober geerntet werden und ist bis März zum Verzehr geeignet.

‚Rheinischer Bohnapfel‘

eine alte Sorte, die seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bekannt ist. Dieser eher säuerliche Apfel ist ab Oktober erntereif, erlangt seine Genussreife ab Dezember und ist gut mehrere Monate lagerfähig.

‚Rheinischer Winterrambur‘

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eine ebenfalls sehr alte Sorte mit süßen Früchten, die reich an Vitamin C sind. Ab Mitte Oktober kann geerntet werden, von Dezember bis Mai sind die Äpfel genussreif.

 

‚Roter Eiserapfel‘

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ist eine alte deutsche Sorte, die bereits mindestens seit dem 17. Jahrhundert angebaut wird.  Dieser süß-saure, sehr gut lagerfähige Apfel ist ab Mitte Oktober erntereif und ab Dezember zum Verzehr geeignet.

 

‚Schöner aus Wiltshire‘

ein aus Südengland stammender, süßer und saftiger Apfel. Die Sorte kann ab Oktober geerntet und von November bis März verzehrt werden.

‚Schöner von Herrenhut‘

diese aus Sachsen stammende Sorte ist seit 1900 im Handel, ein saftiger Apfel mit süß-saurem Aroma. Ab Oktober ist die Sorte ernte- und bis Februar genussreif.

‚Sonnenwirtsapfel‘

eine aus Württemberg stammende Sorte, die aus einem Zufallssämling hervorgegangen ist. Der saftige und säuerliche Apfel ist besonders zur Verarbeitung geeignet. Die Ernte beginnt im Oktober, von Dezember bis März ist der Apfel genussreif.

 

Birnensorten

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‚Stuttgarter Geißhirtle‘

diese Birnensorte stammt offenbar bereits aus dem 18. Jahrhundert und ist unter verschiedenen Namen bekannt. Sie ist sehr saftig, süß-säuerlich und hat ein feines Aroma. Ab Ende August kann ‚Stuttgarter Geißhirtle‘ bereits geerntet werden und sollte frisch verzehrt oder verarbeitet werden. Gut geeignet für die Dörrobstherstellung oder zum Einkochen.

‚Vereinsdechants‘

diese seit dem 19. Jahrhundert bekannte Sorte stammt aus Frankreich. Sie ist sehr süß und saftig und kann ab Ende September geerntet und bei den passenden Bedingungen bis Dezember gelagert werden.

‚Gelbmöstler‘

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Eine Sorte, die vermutlich aus der Schweiz stammt und dort auch ab 1800 zuerst Verbreitung fand. Diese Sorte ist vorwiegend zur Mostherstellung geeignet.

 

‚Gräfin von Paris‘

diese süße und saftige Birnensorte ist Ende des 19. Jahrhunderts in Frankreich entstanden. Sie reift spät, Ende November, und kann bis Januar gelagert werden. Eine sehr gute Kochbirne.

‚Gute Graue‘

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Eine sehr alte Sorte, die schon im 17. Jahrhundert bekannt war. Sie ist süß-säuerlich, saftig und hat ein feines Aroma. Die Erntezeit dieser kaum lagerfähigen Birne ist im August und September.

 

‚Gute Luise‘

ein Zufallssämling aus dem 18. Jahrhundert mit süßen und saftigen Früchten. Ab Mitte September kann die Ernte dieser Sorte beginnen, genussreif ist sie ab Ende September und bis Januar lagerfähig.

‚Rote Pichelbirne‘

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Eine typische Mostbirne mit viel Saft und einem eher herben Geschmack. Von September bis Oktober kann geerntet werden.

 

 

Kirschsorten

‚Dolls Langstiel‘

diese Süßkirschensorte ist sehr süß und saftig und hat sehr dunkle Früchte, Brennkirsche.

‚Dolleslepper‘

die Sorte stammt aus dem Jahr 1960 und wurde im Ortenaukreis gezüchtet. Sie schmeckt sehr süß und aromatisch.

‚Ritterkirsche‘

eine ebenfalls dunkle Süßkirsche mit saftigen Früchten. Zum Brennen und Mosten geeignet.

 

Verfasserin: Antje Lindner

 

Quellen:

  • Wikipedia
  • www.baumgartner-baumschulen.de
  • www.wunschapfel.de
  • www.vbogl.de (Obstbauberatung Baden-Württemberg)
  • www.alte-obstsorten-online.de
  • www.baumschule-horstmann.de
  • www.baumschule-kiefer.de

 

Literatur (Auswahl) zum Thema:

  • Franz Mühl: Alte und neue Apfelsorten, Obst- und Gartenbauverlag 2007
  • Walter Hartmann: Farbatlas alte Obstsorten, Ulmer Verlag 2011
  • Zehnder / Weller: Streuobstbau, Ulmer Verlag 2011
  • Silbereisen u. a.: Obstsorten-Atlas, Nikol 2014